Seit Anfang des Jahres 2017 gibt es einen Sherlock Holmes Trifles Podcast (Englisch für Nebensächlichkeiten, Kleinigkeiten), der sich mit Details der Sherlock Holmes Geschichten befasst. Dieser wöchentliche Podcast ist ein zusätzliches Angebot von Scott Monty und Burt Wolder, den beiden Gründern des größten Sherlock-Holmes-Podcasts I HEAR OF SHERLOCK EVERYWHERE. Natürlich sind die beiden Mitglied des prestigeträchtigen Vereins The Baker Street Irregulars.

Insbesondere wenn man sich für die Kurzgeschichten im Detail befassen möchte, dann bietet der Podcast wöchentlich die Möglichkeit neue Inspiration, Lesarten und Fragestellungen zu erhalten. Dabei geht der Podcast nur rund 15-20 Minuten und kann dabei auf dem Weg zur Arbeit oder zwischendurch gehört werden.

An diesem (ersten) SherlockSunday möchte ich eine dieser Nebensächlichkeiten (Trifles) des Podcasts #14 diskutieren.

Der Fokus dieser Episode liegt auf der Kurzgeschichte, die für viele Sherlockianer als die beste und für Außenstehende als die bekannteste Geschichte angesehen werden kann: The Adventure of the Speckled Band

The Adventure of the Speckled Band

Fakten zu der Kurzgeschichte

Bevor ihr den eigentlichen Podcast von 22 Minuten hört, würde ich Euch empfehlen die Kurzgeschichte The Adventure of the Speckled Band  (oder eine Zusammenfassung) durchzulesen. Danach bietet der amerikanische Podcast zusätzliche Anregungen, die anschließend hier diskutiert werden. Die Zeiten des Podcasts werden in Klammern angefügt.

Wenn ihr natürlich das Grundgerüst der Kurzgeschichte kennt, dann einfach weiterlesen! Natürlich könnt ihr den Podcast begleitend anhören.


Trifles #14: The Speckled Band and its Snakish Temper


Die Chronisten von Sherlock Holmes sind sich in diesem Punkt zumindest einig: Die Kurzgeschichte SPEC wird dem Jahr 1883 zugeordnet, denn der Biograph John H. Watson beginnt die Kurzgeschichte:

“It was early in April in the year ’83, that I woke one morning to find Sherlock Holmes standing, fully dressed, by the side of my bed.”(Doyle, 1985. Complete Stories, S. 137.)

Dann führt Watson weiter aus, dass er auf seine Notizen von 70 seltsamen Fällen schaut und die Methoden des Sherlock Holmes bereits seit 8 Jahren studiert. Doch diese Geschichte ist für Watson noch einmal besonders.

70 Fälle des Sherlock Holmes in 8 Jahren?

Monty und Wolder diskutieren im Sherlock Holmes Trifles Podcast zu recht: Es ist die 8. Kurzgeschichte von Sir Arthur Conan Doyle (aus der Kollektion The Adventures of Sherlock Holmes) und es gibt schon 70 Fälle zu der Watson Notizen hat, die innerhalb von 8 Jahren stattfinden [05:45]? Das ist eine ordentliche Anzahl und die Maschine des Sherlock Holmes kommt dabei ordentlich ins Arbeiten. Da macht der Ausdruck in The Adventure of the Copper Beeches auch Sinn, bei der Sherlock Holmes erklärt:

“I cannot live without brain-work. What else is there to live for?

Da hätte aber John H. Watson noch einige Kurzgeschichten mehr veröffentlichen können, als die 56 schon brillanten Fälle! Zu mindestens die Notizen wären schon spannend genug gewesen.

Angst und Verzweiflung von Helen Stoner

Die Kurzgeschichte bietet nahezu alles für ein klassisches Sherlock Holmes Abenteuer: Eine verzweifelte Klientin, ein abgelegenes Anwesen (Stoke Moran) und einen verrückten Bösewichten, der Freude an exotischen Tieren hat. Das Thema der englischen Kolonien wird hier also indirekt eingebunden.

Auch die Verzweiflung der Klientin ist ein klassisches Element der Geschichte, die ähnlich wie The Hound of the Baskervilles (GIGANTIC HOUND!), von Angst und Verzweiflung geprägt ist [11:03]:

“It is not cold which makes me shiver […] It is fear Mr. Holmes. It is terror.”(Doyle, 1985. Complete Stories, S. 138.)

Die ungewöhnliche “Mordwaffe”

Und dann bleibt natürlich der Mord an sich: Der Mord mit einer Schlange, die mit Kunststücken trainiert wurde, und die auf den Bösewichten Dr. Grimesby Raylott sogar hört. Ein wahres Erkennungsmerkmal der Geschichte [12:48]! Auch die Tatsache, dass der Bösewicht nicht durch die Polizei oder Sherlock Holmes gefasst, sondern durch seine eigene Schlange gebissen wird, rundet das Abenteuer endgültig ab.

Der Biss der Schlange

Die Schlange muss aber besonders giftig gewesen sein, denn rein medizinisch betrachtet haben Scott Monty und Burt Wolder Zweifel an dem Tod von Roylott [16:41]. Als Sherlock Holmes den geschlossenen Raum von Roylott betreten, ist der Bösewicht bereits tot. Wie kann es sein, dass er bereits kurz nach dem Biss tot ist? In der Kurzgeschichte selbst wird er als huge man bezeichnet, bei dem es einige Zeit dauern würde bis der Biss tödlich ist… Außerdem könnte John Watson mit seinen medizinischen Kenntnissen den Biss versorgen. Monty und Wolder kommen zu dem Entschluss, dass es zu der Drama der Geschichte beiträgt [19:55] und eine gewisse Spannung erzeugen soll.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass dieser Podcast einige interessante Anknüpfungspunkte bietet, um die Kurzgeschichte nochmals durchzulesen und auf einige Kuriositäten zu stoßen. Diese Liste ist natürlich bei weitem nicht vollständig.

Aber auch für mich selbst gehört die Kurzgeschichte The Adventure of the Speckled Band zu den besten und klassischen Geschichten. Der Podcast von den Sherlock Holmes Trifles bietet immer neue Einblicke und Sichtweisen auf die klassischen Geschichten. Macht weiter so! Ich höre immer gerne weiter zu.

Da bleibt nur zu sagen: Vielen Dank für die Einbindung des Podcasts in diesem Beitrag!

Bis nächsten Sonntag.


Quellen:

 


Weitere Beiträge aus der wöchentlichen Rubrik SherlockSunday gibt es hier.

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