Gus Magers Sherlocko the Monk war eine der bekanntesten Comics-Strips von 1910 bis 1925 und eine der ersten Sherlock Holmes Pastiche-Erzählungen in Form von Bildern. Aufgrund des Names kann sich jeder bereits denken, dass es gerade in der anfänglichen Zeit von Sherlock Holmes zu Copyright-Schwierigkeiten kommen konnte. Hintergrund zu den Comic-Streifen im neuen SherlockSunday!

Gus Magers “Sherlocko the Monk”

Copyright (arthur-conan-doyle.com)

Vom 9. Dezember 1910 bis zum 13. Februar 1925 veröffentlichte Gus Mager im Hearst’s Newspaper (einer amerikanischen Zeitung) zahlreiche Comic-Streifen mit einer Sherlock-Holmes-ähnlichen-Figur. Bereits der Name Monk ist eine Abkürzung für monkey und Gus Mager war bekannt für seine “affenähnlichen” Figuren.

Auch der berühmteste Partner John H. Watson sollte eine Rolle in Gus Magers Comic-Streifen erhalten. Er hieß dort Watso. Später erhielt er jedoch aufgrund von Copyright-Rechten einen völlig anderen Namen. Ebenso wie Sherlocko the Monk… (näheres dazu weiter unten)

In 430 Episoden werden Pastiche-Erzählungen mit Sherlocko the Monk erzählt, die nur wenig mit den Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle zu tun haben. Nur einige wenige Geschichten sind an den Geschichten angelehnt:

Im Februar 1912 änderte sich das Format. Vorher waren die Comic-Strips vertikal, nun ab Februar 1912 waren sie im horizontalem Format.

The Flag of Distress (1912)

Im Februar 1912 erschien zu den Figuren Sherlocko the Monk auch ein Film, der aber mit realen Schauspielern gespielt wurde. Laut IMDb war der Regisseur Hayward Mack, der ebenfalls den Mr. Sherlocko spielte. John R. Cumpson spielt einen “Reuben Wilson”. Es ist wenig über diesen komödiantischen Film bekannt. IMDb listet als Zusammenfassung des Films folgendes auf:

Reuben Wilson has an appointment with a couple of friends, who are awaiting him outside his house. Finding it impossible to escape the sharp attentions of his wife, he signals to them with a flag. Finally making a dash for it, he is also accompanied by his suspicious but unrelenting spouse. But his two friends are loyal. They get up a row with Reuben and run away and are, of course, pursued by Reuben, who thus obtains liberty to join his friends in a visit to a masquerade, where the three of them have a high old time. Meanwhile, Mrs. Wilson seeks detective aid in finding her husband. Sherlocko finds the flag of distress, and by some intuitive process, known only to the detective mind, tracks the deceitful Reuben down to the dancing hall, where he is surprised by his wife in the character of Mephistopheles. Sherlocko gains a reputation for acuteness and Reuben has had a good time. (Quelle: IMDb)

Quelle: IMDb

Außerdem wurden 1912 noch zwei weitere Filme veröffentlicht:

Natürlich sind über diese Filme ebenfalls nicht viel bekannt.

Die Wandlung von Sherlocko

Gerade bei über 400 Episoden bleibt ein Wandel der Figur Sherlocko nicht aus. Bereits im Jahr 1912 wurde Sherlocko dünner und größer gezeichnet und sein Partner Watso immer kleiner und dicker. Außerdem wurden die Konturen stilisiert und präzisiert.

Von 1910 bis 1913 hießen die Comic-Steifen Sherlocko the Monk während ab 1924 bis 1925 das Monk weggelassen wurde und nur noch Sherlocko hießen. Auch der Name von Watso wurde komplett geändert. Er hieß später einfach nur The Colonel.

Natürlich ist dies den Copyright-Rechten des Doyle Estates zu verdanken, die mit ihrem Recht die noch junge “Marke” Sherlock Holmes schützen wollen. Natürlich profitierte Gus Mager mit seiner Figur Sherlocko the Monk klar von dem Hype um Sir Arthur Conan Doyles Figur Sherlock Holmes. Später wurde sogar der Name Sherlocko geändert und Gus Magers Figur hieß fortan Hawkshaw, benannt nach einem Detektiv von 1863 von Tom Taylor. Gus Mager wollte auf Nummer sicher gehen und nannte seine Figuren daher um.

Eine wirklich liebevolle Umsetzung von sherlock-holmes-typischen Geschichten, die es sich lohnt anzuschauen. Auf der Arthur-Conan-Seite (Link in den Quellen!) findet ihr, glaube ich, alle Episoden von Sherlocko the Monk und co. Eine wirklich tolle Zusammenstellung nach Monaten und Jahren. Rein schauen lohnt sich!


Quellen:


Zu weiteren SherlockSundays geht es hier.

 

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