Was haben Zahnpasta und Eille Norwood gemeinsam? Ja, natürlich putzt man seine Zähne damit, aber Eille Norwood kam während des Drehs der Episode The Dying Detective auf eine glorreiche Idee. Wieso benutzt man Zahnpasta nicht als Make-Up?

Sherlock Holmes als sterbender Detektiv

Sherlock Holmes täuscht seinen treuen Freund Dr. Watson durch eine Krankheit um einen wahrhaften Bösewichten zu schnappen: Culverton Smith.

In der Originalgeschichte von Sir Arthur Conan Doyle spielt diese Krankheit eine besondere Rolle und wird detailliert beschrieben. Diese Beschreibung war Grundlage für den Stummfilm The Dying Detective (1921) mit Eille Norwood als Sherlock Holmes.

Mrs Hudson kommt verzweifelt zu Dr. Watson angerannt und bittet Watson sich den todkranken Sherlock Holmes anzuschauen. Er hat Wochen nicht das Haus verlassen und nichts gegessen oder getrunken.

Watson beschreibt den Anblick des sterbenden Detektivs folgendermaßen:

“His eyes had the brightness of fever, there was a hectic flush upon either cheek, and dark crusts clung to his lips; the thin hands upon the coverlet twitched incessantly, his voice was crooking and spasmodic.” (Annotated Sherlock Holmes, S. 440)

Insbesondere die Lippen waren geschwollen mit dunklen Krusten. Diese Beschreibung brachte Eille Norwood auf eine Idee…

Eille Norwood, Meister der Verkleidungen

Es ist kein Wunder, wenn man auf solche Ideen mit der Zahnpasta kommt, wenn man als Meister der Verkleidungen gilt. In einem Zeitungsartikel wird diese lustige Anekdote mit der Zahnpasta beschrieben, die wir uns nun näher anschauen möchten:

Direkt aus der Tube ins Gesicht ist sozusagen das Motto des Artikels. Der Artikel gibt einen kurzen Einblick über die Produktion der Episode und den Plot (Sherlock Holmes versucht durch das Vortäuschen ein Geständnis von Culverton Smith zu bekommen).

Maurice Elvey, der clevere Produzent, fand es zu mühsam die Krusten auf den Lippen zu reproduzieren. Ein Aufwand, den es sich nicht lohnt zu machen.

Aber Eille Norwoods Einfallsreichtum im Bereich Make-Up war bemerkenswert. Er ging zu seinem Ankleidezimmer und in unter 10 Minuten erschien er mit zahlreichen Flecken und Narben des Fiebers. Laut dem Artikel war der Effekt so realistisch und so furchteinflößend, sodass die Produzenten letztendlich entschieden das Make-Up zu wegzulassen und nur die “Todesblässe” (pallor) zu behalten. Genau so sieht man Eille Norwood dann auch im endgültigen Film. Schade mit den Flecken!

Verwunderung des Produzenten Maurice Elvey

Elvey fragte ganz verwundert als Norwood zum Set kam:

“But how on earth did you make all those horrible crusts,” inquired Mr. Elvey.

“In the simplest way imaginable,” replied Mr. Norwood. ” I did was to take a tube of tooth paste and carefully place it here and there round my mouth. It would habe taken me a long while to make up the crusts with grease-paint, but with the tooth paste it took me no longer than it would have taken to clean my teeth.”

Der Effekt schien riesig zu sein, der Aufwand war nicht länger als würde man sich die Zähne putzen. Grandiose Vorstellung und eigentlich eine Szene in der man sich auch Sherlock Holmes in den Geschichten vorstellen könnte eine wunderbare Verschmelzung von Fiktion und Realität.

Überführung von Culverton Smith durch Eille Norwood’s Sherlock Holmes

Eine Szene in der man merkt, dass Eille Norwood voll in der Rolle von Sherlock Holmes aufgegangen ist.


Quellen:


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