Die Adresse von Sherlock Holmes ist hinreichend bekannt und ist die wohlbekannteste Adresse für eine fiktive Figur der Welt: 221B Baker Street, London. In der anfänglichen Zeit, als Sir Arthur Conan Doyle noch lebte, konnte man anscheinend bei der Adresse durcheinander kommen… Auszug aus einem Artikel der Daily Mail, 1927.

122, Baker-Street: The Sherlock Holmes Myth

Quelle: arthur-conan-doyle.com (klicken zum Link)

Der Artikel erschien am 3. September 1927 in der britischen Daily Mail und löste bereits mit dem Titel Verwirrung aus: 122, Baker-Street. Der Artikel besteht aus einem kurzen Interview mit Sir Arthur Conan Doyle.

Die Daily Mail beschreibt es als Mysterie/Geheimnis, die es dem Mann wert ist. Natürlich ist hier Sherlock Holmes gemeint. Es gab in der Zeit, in der dieser Artikel 1927 erschienen ist, wohl das Phänomen, dass zahlreiche Reiseführer die Adresse des berühmten Detektivs mit 122, Baker-Street angaben und dadurch eine verständliche Verwirrung entstand.

Der Artikel schreibt weiterhin, dass Sherlock Holmes ein geheimnisvoller Detektiv war, der dem Schöpfer Arthur Conan Doyle Berühmtheit und Wohlstand gab. Arthur Conan Doyle nennt die Baker Street als Adresse von Sherlock Holmes, aber er hat nicht die leiseste Ahnung, dass er jemals die Zusatzadresse Nr. 122 geschrieben/gesagt hat.

Das kurze Interview.

In dem kurzen Interview sagt dann Conan Doyle noch, dass er zurzeit nicht wüsste, wo Sherlock Holmes wohnt. Es wurde angedeutet, dass er an zwei oder drei verschiedenen Adressen gewohnt hat. Dies stimmt aber auch nicht. Conan Doyle empfiehlt dann noch, dass man nur “Baker Street” sagen soll, wenn man gefragt wird, wo der Detektiv wohnt. Es ist das Dichteste was man nennen kann. Aber was ist dann mit 221b Baker Street? Haben die Autoren der Reiseführer nur die Zahlen verdreht? Aus 221 wird 122?! Wo ist das “b” hin?

Der Artikel endet damit, dass man Ansässige der Wohnungen 122, Baker Street gefragt hat. Die haben jedoch auch nichts davon gehört, dass der berühmte Detektiv hier jemals residiert hat. Amerikanische Fans haben auch noch nie danach gefragt.

Fun Fact bei der Recherche.

Wie so häufig bei der Recherche habe ich wieder etwas unerwartetes entdeckt, was aber (höchstwahrscheinlich) nichts damit zutun haben wird.

In dem Roman Das Geheimnis des weißen Bandes spielt Watson ebenfalls mit diesem Zahlendreher. John Watson muss Sherlock Holmes einen Code zukommen lassen, der aber nicht sofort erkennbar sein sollte. Er nimmt also ein Buch über das die beiden vorher gesprochen haben aus dem Regal:

“Dann nahm ich einen Federhalter und schrieb auf das Frontispiz: Sherlock Holmes, 122b Baker Street. Auch das war unschuldig genug, aber Sherlock Holmes würde natürlich sofort merken, dass es meine Handschrift und die Hausnummer unserer Wohnung falsch war. Abschließend schlug ich die Seite 122 auf und benutzte meinen Bleistift […]”

Nebenbei: Das Buch kann ich wärmstens empfehlen! Ich habe das Buch bereits vor diesem Blog gelesen und müsste eigentlich eine Review dazu machen. Dazu müsste ich es aber nochmal lesen…

Wie man hier also sehen kann, kann man aus diesen schlichten drei Zahlen auch “Codes” basteln. Bei den frühen Reiseführern waren es aber dann wohl nur Zahlendreher.

Eine witzige Geschichte, die gut für den SherlockSunday passt!


Quellen:


Zu weiteren SherlockSundays geht es hier.

 

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