Frisch zum neuesten Review #4 über das Buch Mycroft Auftrag von Beate Baum hier auf dem Blog, habe ich der Autorin einige Fragen zu ihrer Person, ihren Erfahrungen von Sherlock Holmes und dem modernen London gefragt.

Außerdem gibt es Zukunftspläne!

Beate Baum als Autorin

Beate Baum, Autorin von “Mycrofts Auftrag”

(Sherlockianer) Sie haben zahlreiche Krimis rund um die Lokaljournalistin „Kirsten Bertram“ geschrieben. Was war der Auslöser dafür, dass Sie einen Sherlock Holmes Roman schreiben wollten?

(Beate Baum) Ich hatte einfach keine Lust mehr auf die Schublade „Regionalkrimi“. Außerdem hat mich die Herausforderung gereizt, einen Krimi mit dem intelligentesten Ermittler der Literaturgeschichte zu konstruieren. 

Sie beschreiben ihr Leben als „ein Leben zwischen zwei Welten“: Deutschland und Großbritannien. Warum gerade Großbritannien?

Das ist eine Liebe, die fast so alt ist wie die zu meinem Mann – und mit ihm zusammenhängt. Durch ihn kam ich Mitte der 90er nach Liverpool, wo ich meine Arbeit als Reisejournalistin aufnahm und so nicht nur die unterschiedlichen Landstriche, sondern vor allem auch die Menschen schätzen lernte. 

Auch wenn Edgar Allan Poe’s Auguste Dupin als einer der ersten Detektiv gilt, wird Sherlock Holmes als der Prototyp eines Detektivs angesehen. Inwiefern hat, nach ihrer Meinung, Sherlock Holmes den modernen Krimi beeinflusst?

Ohne ihn würde es ihn in der Form schlichtweg nicht geben (wobei natürlich vermutlich irgendwann jemand anderes einen ähnlich gelagerten Prototypen erfunden hätte)


Ihre Erfahrungen mit Sherlock Holmes

Wie sah der erste Kontakt mit der Romanfigur Sherlock Holmes aus? 

Die Gesamtausgabe der Stories – in einer grauenhaften Übersetzung. Und trotzdem hat die Faszination eingesetzt… 

Wenn man von Sir Arthur Conan Doyle’s 56 Kurzgeschichten und 4 Romanen ausgeht: Welches ist ihr Lieblingsabenteuer mit Sherlock Holmes?

Ich liebe Anfänge, ich liebe Charakterisierungen von Figuren, deshalb: „A Study in Scarlet“ und „The Sign of the Four“.

In ihrem Roman Mycrofts Auftrag verwenden Sie zahlreichen Anspielungen (Deerstalker, Diogenes Club, marokkanischer Pantoffel…) auf klassische Sherlock Holmes Abenteuer. Wie sah die Recherche für die Figuren, das Setting und der Rahmen rund um Sherlock Holmes aus?

Ich habe noch viel mehr versteckt! Vielleicht auch, weil ich als Perfektionistin alle Stories und Romane noch einmal gelesen habe.


Das moderne London

Das Buch spielt im modernen London. Ein London, das nie schläft! Warum haben Sie sich für eine moderne Interpretation entschieden und nicht für das klassische viktorianische Zeitalter?

So sehr ich Arthur Conan Doyle liebe, so wenig bin ich ein Typ für historische Romane. Ich muss immer näher an meiner eigenen Erfahrungswelt sein.

In ihrem Roman zeichnen Sie genaue Straßen und U-Bahn-Strecken von London nach. Wie sah die Recherche rund die Stadt London aus? (Oder brauchte man als „London-Fan“ keine Recherche?)

Das Wichtigste – die Atmosphäre in den verschiedenen Vierteln – kenne ich zwar von meinen regelmäßigen Besuchen, für die genannten Details arbeite ich hier am Schreibtisch aber auch mit Stadtplan, tube-map und der App der Londoner Verkehrsbetriebe. 

Wenn ich in London bin, gibt es immer Pflichtbesuche bei…

… Orten, die weniger mit Sherlock Holmes und mehr mit meiner (Indie-) Musikliebe zu tun haben: Das Boogaloo in Highgate und das Dublin Castle in Camden. Die Architektur des Bahnhofs St. Pancras und die des Innenhofs des Britischen Museums muss ich aber auch immer wieder neu erleben.


Zukunftspläne

Gibt es Zukunftspläne für einen neuen Sherlock-Holmes-Roman?

Sehr konkrete: Das Nachfolge-Buch ist im ersten Entwurf fast fertig und wird im kommenden Frühjahr erscheinen.


Vielen Dank für das Interview. Wenn ihr mehr über die Autorin erfahren, weitere Informationen der weiteren Krimi-Werke der Autorin haben wollt oder zusätzliches vom Oktober Verlag wissen möchtet, dann schaut einfach vorbei unter:

Wenn ihr wissen wollt, was passiert, wenn Dr. Watson ein Interview mit Beate Baum führt oder Sherlock Holmes die Autorin deduziert, erfahrt ihr auf der Seite des Oktober Verlags unter:


Zu weiteren SherlockSundays geht es hier.

 

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