Bereits der Titel Dr. Joseph Bell: The Original Sherlock Holmes zeigt die Bedeutung von Joseph Bell für den weiteren Erfolg von Sherlock Holmes. Er ist der originale, der reale Sherlock Holmes. In diesem 79-seitigen Buch geht es nun auf die Reise wie Joseph Bell zur Inspiration für Conan Doyle wurde.

Worum geht es?

In dem Buch Dr. Joseph Bell: The Original Sherlock Holmes von Robert Hume geht es um die Geschichte eines außergewöhnlichen Mannes, einem Chirurgen, eines Doktors und eines Lehrers. Seine außerordentlichen Fähigkeiten der Beobachtung und Deduktion gaben einem Schüler die Idee eine Figur daraus zu erfinden. Die Figur des Sherlock Holmes, der vielleicht berühmteste Detektiv aller Zeiten. Der Schüler war natürlich der Erfinder dieser Figur: Arthur Conan Doyle.

Soweit die Übersetzung auf der Rückseite. Das Buch ist in 8 Kapiteln unterteilt und bietet in jedem Artikel die weitere Erschaffung der Figur Sherlock Holmes.

Übersicht der Kapitel

Kapitel 1 zeigt den Lehrer Joseph Bell an der Edinburgh Universität im Bereich der Medizin. Dort er beschreibt seinen Studenten seine Beobachtungsgabe an einem toten Körper:

“Gentlemen, this morning I shall demonstrate my Method with you.” (S. 2)

Kapitel 2 zeigt die kurze Biographien von Joseph Bell und Conan Doyle. Robert Hume stellt am Ende des Kapitels die Frage:

“Could it all have been a set-up to impress them?” (S. 18)

Eine Frage, die in der Verfilmung der BBC Sherlock ständig gefragt wird. Hat Sherlock dies alles nur erfunden, sodass er andere Leute damit imponieren kann? Eine sehr wichtige Frage.

Kapitel 3 und 4 beschreiben das Umfeld und den Fortschritt der Medizin in der Zeit um Joseph Bell. Dabei nennt Hume Namen wie Florence Nightingale und den Zweck der medizinischen Forschung: die Verbesserung der Hygiene und Krankheiten.

In den weiteren Kapiteln wird Jack the Ripper und die Forensik mit den deduktiven Methoden von Bell verknüpft. Bell wird als Berater der Polizei konsultiert:

“He believed that by studying someone’s handwriting you are able to deduce something about their personality.” (S. 55)

In den weiteren Kapiteln verschwimmen dann beide Persönlichkeiten. Sherlock Holmes und Joseph Bell sind nun eine Person, wobei Bell das reale Vorbild zu Sherlock Holmes ist. Conan Doyle hat es Joseph Bell zu verdanken, dass es Sherlock Holmes gibt. Dies zeigt Doyle auch in einem Brief an Bell:

“It is most certainly to you that I owe Sherlock Holmes.” (S. 65)

Die letzten Kapitel zeigen eine alternden Bell, der aber nie müde wird. Er schrieb 1892 in einer neuen Auflage von A Study in Scarlet die Einleitung, als Zeichen seines Vorbilds.

Meine Gedanken zum Buch

Zunächst war es schwierig dieses Buch einzuordnen. Ist es nun eine Biographie oder eine fiktionale Biographie? Und auch von wem? Joseph Bell, Conan Doyle und Sherlock Holmes?

Das Buch bietet die grundlegenden Züge von Joseph Bell und wie er zum Rollenmodel für Sherlock Holmes wurde. Der Weg dahin wird kurz und knapp mit dem medizinischen Umfeld von Bell, dem Studenten Conan Doyle und dem Mörder Jack the Ripper beschrieben. Jedoch alles sehr kurz und knapp.

Wer dem Englischen wenig mächtig ist, für den wäre das Buch auf jeden Fall etwas, da es in sehr einfacher Sprache geschrieben ist. Es richtet sich auch vornehmlich an Kinder. Hier merkt man den Hintergrund von Robert Hume, der als Lehrer in Kent arbeitet.

Das Buch bietet die wichtigsten Fakten und Stationen des Joseph Bell, ohne dabei großartig auszuschweifen. Einen detaillierten Verlauf mit Jahreszahlen bietet Robert Hume am Ende des Buches. Dort hat er die wichtigsten Jahreszahlen über das Leben von Joseph Bell zusammengetragen.

Was das Buch gut vermittelt ist der Weg der medizinischen Beobachtung an der Universität hin zu den rudimentären Anfängen der Forensik. Das Buch beantwortet also die Frage, ob man die medizinischen Beobachtungen an einem Körper auch in der polizeilichen Arbeit verwenden kann.

Fazit

Aufgrund der Länge bietet das Buch Dr. Joseph Bell: The Original Sherlock Holmes von Robert Hume einen sehr kurzweiligen Ausflug in die Welt von Joseph Bell. Das Buch lässt sich locker an einem Nachmittag durchlesen, dank der einfachen Sprache und den 79 Seiten.

Dabei liegt dann auch die Schwierigkeit. Für diejenigen, die von Joseph Bell noch nichts gehört haben, bzw. immer etwas kurzes darüber lesen wollen, bietet das Buch einen wirklich netten Einstieg. Wer jedoch die grundlegenden Fakten über das Rollenmodell Joseph Bell als Sherlock Holmes gelesen hat, dem bietet dieses Buch lediglich vielleicht einige neue Eindrücke.

Nichtsdestotrotz ist das Buch aufgrund der einfachen Sprache und der Länge wirklich gelungen. Eine Empfehlung für einen kurzen Nachmittag.

+ kurze und bündige Informationen über das Leben von Bell

+ von der Medizin zur Forensik

+ einfache englische Sprache

 etwas zu kurz

   

(4 von 5)


Quellen:


Weitere Reviews findest du, wie immer, hier.

 

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