Ich möchte auf jeden Fall eins Vorweg nehmen. Ich finde die moderne Interpretation von Sherlock Holmes grundsätzlich gut und in vielen Episoden auch sehr gut. Dabei spreche ich aber hauptsächlich von den ersten beiden Staffeln. Die hier vorgestellten Gründe für den Absturz spiegeln aber nicht unbedingt in allen Bereichen meine Meinung wieder. Also wie kam es zu diesem Absturz der BBC-Serie?

Grund 10: Die Zeiträume zwischen den Staffeln wurden länger.

Trotz der Länge von 90 Minuten pro Episode und drei Episoden pro Staffel spielt die Menge eigentlich keine Rolle. Natürlich wünscht man sich immer mehr Episoden, doch hier sollte Qualität vor Quantität zählen. Doch zwischen den Staffeln wurde eine Veröffentlichung einer neuen Staffel immer länger (UK Veröffentlichung):

Zusammenfassend:

Natürlich alles verständlich, da Benedict Cumberbatch (Sherlock Holmes) und John Watson (Martin Freeman) immer populärer und gefragter wurden.

Grund 9: Das Überleben des Falls.

Der Höhepunkt ist natürlich The Reichenbach Fall und ist aus meiner Sicht einer der besten Episoden. Einfach grandios! Doch nicht die Episode selbst wurde zum Problem, sondern das was danach folgte. Die Landung. Ich stimme hier dem Artikel, aus dem dieser SherlockSunday basiert, absolut zu. Bis Staffel 2 Episode 3 ist BBC Sherlock vom Skript her einfach gut geschrieben. Doch der Zeitraum danach von 2 Jahren bis zur nächsten Staffel hat die Fangemeinde zu viel angeheizt. Natürlich hat jeder Sherlock-Fan jede Szene auseinander genommen, nur um ein wenig mehr über das Überleben von Sherlock Holmes zu erfahren.

Doch die Drehbuchautoren und Erfinder Mark Gatiss und Steven Moffat mussten sich eingestehen, dass man mit der Enthüllung in Staffel 3 Episode 1 nicht allen Fan gerecht werden konnte. Das baute natürlich Frust und Enttäuschung auf. Dem stimme ich auf jeden Fall zu. Ich habe mir die Auflösung angeschaut, war eigentlich auch zufrieden, doch irgendwie hat sich die Wartezeit für die Auflösung nicht gelohnt.

Grund 8: Nepotism (oder auch Vetternwirtschaft).

Ich musste auch erst einmal nachschlagen, doch in BBC Sherlock herrscht viel Vetternwirtschaft! Die Mehrzahl der Beteiligten an der Serie haben eine eindeutige Beziehung zueinander. Nur um einmal ein paar Beispiele zu nennen: Moffat ist mit der Produzentin Sue Vertue verheiratet und eine ausführende Produzentin ist die Schwiegermutter von Moffat. Martin Freeman und Amanda Abbington waren ein Paar. Selbst Benedect Cumberbatchs Eltern spielen die Eltern von Sherlock und Mycroft in der Serie!

Ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass dies Inspirationen und Ideen hinderte. Ein frischer “Outsider” wäre vielleicht gut gewesen? Jemand, der ganz anders denkt? Das kann ich natürlich nicht bewerten, kann es mir aber gut vorstellen.

Grund 7: Die erzwungene Komödie

Für einen Großteil der BBC-Serie ist die Balance zwischen Komödie und Drama/Detektiv Abenteuer absolut gelungen. Das Spiel zwischen John und Sherlock ist gerade in den beiden ersten Staffeln wirklich gut. Doch auch hier gilt, dass es ab Staffel 3 doch erzwungener wird. The Sign of Three ist dafür ein Paradebeispiel, wo es doch flach und erzwungen wird. Die Szenen mit Sherlock und John mit ihrem Junggesellenabschied ist dafür nur ein Beispiel. Natürlich schmunzelt man hier, aber doch so richtig passt es zu Sherlock Holmes nicht.

Grund 6: Die Szenen des “Mind Palace”

Die Idee und Umsetzung ist einfach perfekt und war gerade in den ersten Staffeln frisch und innovativ. Perfekt, um uns das Gehirn von Sherlock Holmes ein wenig näher zu bringen. Doch auch leider hier mussten Gatiss und Moffat übertreiben. In den nachfolgenden Staffeln bzw. Episoden (ab Hound) musste jeder Mind Palace extravaganter, komplizierter und genialer sein. Eine Steigerung, die auch für Cumberbatch nicht schön gewesen sein muss, da er immer mehr auswendig lernen musste und alles in einem Tempo fehlerfrei spielen musste. Den Tiefpunkt der Mind Palaces gibt es dann in der Weihnachtsepisode… dazu gibt es natürlich einen Extragrund.

Lasst uns diesen Frust und Absturz nun erst einmal verdauen und lasst uns die letzten 5 Gründe in der nächsten Woche anschauen.


Quellen:


Zu weiteren SherlockSundays geht es hier.

 

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