Anhand der dieser Überschrift kann man eventuell noch nicht viel ablesen. Eine Einordnung über das Jahr 1893 vielleicht, wo Sherlock Holmes noch in seinen Anfängen ist. Schauen wir uns also einen Brief von Arthur Conan Doyle an David Thomson an.

Der Brief vom 4. Januar 1893

Nicht viel ist über den Brief von Sir Arthur Conan Doyle bekannt. Doch der Inhalt zeigt eine Zeit, in der Conan Doyle sich etwas Neuem widmete. Dazu später mehr.

Der Brief wurde am 4. Januar 1893 von Arthur Conan Doyle vom The Reform Club geschrieben. Der Reform Club ist ein traditioneller britischer Club in Pall Mall im Herzen von London. Wenn ich schreibe “ist”, dann heißt es natürlich, dass dieser Club bis heute besteht. Seit seiner Gründung im Jahr 1896, ist der Club ein Traditionshaus für progressive, politische Ideen. In den Anfängen des Club bestand der Club eher aus den Radicals (UK) und den Whigs. Nun kann man aber von keiner politischen Ausrichtung oder Fokussierung sprechen. Derzeit gibt es wohl 2700 Mitglieder, von denen rund 500 “Überseemitglieder” und 400 Frauen sind. Erst seit 1981 sind Frauen in dem The Reform Club erlaubt. Natürlich ist die Liste der nennenswerten Persönlichkeiten lang. Im Kontext und der Zeit von Sherlock Holmes sind folgende Mitglieder nennenswert:

Dies ist bei weitem nur ein winziger Auszug der Mitglieder.

Doch kommen wir nun endlich zu dem Brief von David Thomson. Wie bereits am Anfang erwähnt, hat Conan Doyle diesen Brief von dem The Reform Club aus gesendet. Der Adressat war David Thomson, ein alter Freund von Doyle, der medizinischer Vorsteher des Norfolk County Asylum des Thorpe Krankenhauses in Norwich war. Wenig ist über die Person David Thomson bekannt.

In dem Brief schreibt Conan Doyle folgendes:

Der Brief von Arthur Conan Doyle an David Thomson

My dear David,

Your letter gave us a hearty laugh as your letters usually do. The man who comes to write your life and letters should make a great humourous book. I wish I could come, but I am doing this coming opera at the Savoy, and what with the Composer, and what with D’Oyly Carte I can’t even get half an hour on the ice. None the less many thanks for thinking of me! Kindest remembrances to Mrs. Thomson and every good wish for a good ’93.

Yours always

A Conan Doyle.

Was hier insbesondere ins Auge fällt, ist die Aussage von Doyle über seine derzeitige Tätigkeit: “(…) I am doing this coming opera at the Savoy (…)”. Ja genau richtig! Arthur Conan Doyle schrieb eine Oper. Doch dies tat er natürlich nicht alleine, denn auch in diesem Brief steht, dass auch ein bekannter Komponist dabei ist.

Ernest Ford (1858-1919) – Der Komponist

Sir Arthur Conan Doyle spricht hier von seiner Oper Jane Annie, or The Good Conduct Prize. Er schrieb diese komödiantische Oper im Jahr 1893 zusammen mit James Matthew Barrie. In den Anfängen dieses Blogs habe ich bereits einen SherlockSunday über die Freundschaft von J. M. Barrie und Conan Doyle geschrieben (#5 SherlockSunday: Pastiche über Doyle und Barrie). Barrie ist bekannt als Erschaffer von Peter Pan, hat aber auch (komödiantische) Pastiches mit Sherlock Holmes geschrieben. Der Komponist, von dem Doyle in dem Brief schreibt, ist Ernest Ford, ein wohl bekannter Komponist für Opern und Ballettstücke.

James Matthew Barrie (1860-1937) – Erschaffer von Peter Pan

Ich möchte euch im nächsten SherlockSunday nähere Details über die Oper Jane Annie, or The Good Conduct Prize erzählen, denn diese Oper ist gnadenlos gefloppt und daraus sind dann Pastiches von J. M. Barrie über Sherlock Holmes entstanden! Seid also gespannt auf nächste Woche.


Quellen:


Zu weiteren SherlockSundays geht es hier.

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